Die Blutegeltherapie gehört zu den sogenannten ausleitenden Heilverfahren. Hierbei steht die Beseitigung von lokalen Fülle-, Stauungs- und Schmerzzuständen aufgrund eines Blut – und Lymphödems im Vordergrund. Dies wird mit Hilfe von an der Hautoberfläche angesetzten Blutegeln erreicht. Zusätzlich gelangen durch die Injektion von Blutegelwirkstoffen auch spezielle entzündungshemmende und schmerzlindernde, sowie das Milieu der bindegewebigen Grundsubstanz verbessernde Effekte in das Gewebe.
Der Biss eines Blutegels ist nicht sonderlich schmerzhaft. Allenfalls werden die Bisse wie „Brennesselstiche“, Insektenstiche, leichtes Ziehen oder als „Spritzeneinstich“ empfunden. Das ist auch logisch, denn der kleine Sauger hat in der freien Natur wenig Interesse daran bemerkt und abgeschüttelt zu werden. Der Blutegelspeichel enthält einen einzigartigen Wirkstoffcocktail aus ca. 30 verschiedenen Substanzen von denen allein eine histaminähnliche Substanz im weiteren Verlauf zu einem leichten „Heiljucken“ wie bei einem „Mückenstich“ führen kann.

Für die
Tierheilpraxis ist der Egel vor allem bei Erkrankungen des
Bewegungsapparates interessant.
Insbesondere bei schmerzhaften Arthrosen der Hüfte, zum Beispiel infolge von HD oder des Schultergelenks helfen die Egel
sehr gut.
Auch bei
Rückenerkrankungen, wie Bandscheibenvorfällen oder bei dem
Cauda – Equina – Syndrom steht die abschwellende und entzündungshemmende
Wirkung einer Blutegelbehandlung in keiner Weise hinter den
schulmedizinischen Maßnahmen zurück. Ebenso erfolgreich kommen sei bei
Blutergüssen, Prellungen, Gelenksentzündungen, Sehnenentzündungen, Zerrungen,
Hufrollenerkrankungen, Hufrehe, Spat, Schale, akute Gallen und bei schlechter
Wundheilung zum Einsatz.
Der große Vorteil der Egel liegt darin, dass innere Organe wie Leber, Niere, Herz nicht belastet werden. Dadurch ist diese Therapie auch bei vorbelasteten oder alten Tieren gut anwendbar.

In der Tiermedizin findet der „Schonende Aderlass“ vor allem bei Pferden und größeren Hunden ihren Einsatz. Kleine Hunde und Katzen behandle ich, aufgrund der Gefahr des zu hohen Blutverlustes nicht mit Blutegeln.Das Nachbluten sollte nicht unterbunden werden, es ist sogar erwünscht, denn es erhöht die Wirksamkeit der Therapie und die entstauende Wirkung.
Außerdem wird dabei die Wunde von den Keimen her gereinigt. Das Nachbluten kann bis zu 12 Stunden andauern.
Am Tage der Behandlung sollte der Patient körperliche Anstrengung vermeiden. Die Wunden sollten in den nächsten Tagen bis zu Verheilung kontrolliert werden.